Neues vom Deich. ( 3.8.2015)

 

Alle bleiben drei Wochen in der Wohnung. Vorher geht keine Katze aus dem Haus. Das war die klare Ansage unserer Dosenpfeifen. Futterspender. Nixwisser. Ich war nach 2 Tagen auf der Deichkrone. Biene ist ein Heimschisser, die bleibt auf dem Grundstück. Autos kann ich auch schon. Wenn eines kommt, dann renne ich wie so ein kenianischer Dopeflitzer den Deich rauf. Da fahren nur Bagger. Die kenn ich, die sind langsam. Suchen Bomben, weil der Deich höher werden soll. Damit dann kein Arbeiter bis zur Mosel fliegt, suchen die da jetzt jeden Zentimeter Deich ab. 

Okay, seit Dienstag sind ja meine Norddeutschen Freunde und mein geliebtes Kuschelöhrchen mitsamt ihrer Dosenprinzessin daheim. 

Bisschen voller und das Futter ist schlechter geworden. Gesundes Zeugs. Ohne Zucker.

Herrchen wirft manchmal eine Verwöhndosis Felix rein. Er hat ein Herz für dicke Katzen. 

Seit Samstag gehen die auch schon alle raus. Und kennen sich aus, bis auf Lotte, hatte ich ja schon erwähnt.

Aber der absolute Star des Wochenendes war der Pupsmann. Hat sich mal wieder in der Wolle mit Gremlin, ich meine unsere Biene. Dummer Fehler. Hat sie ihn doch glatt in den Außenkeller beschleunigt. Herrchen hat sie mit einem freundlichen „Biene husch“ wegbefördert.

Zehn Minuten später betritt ein vorzeitiges Halloweengespenst die Terrasse. Oder ein Zombiekater?????Alle starren auf die Ghostbusterversion eines molligen Katers, komplett eingewoben in Spinnweben mit Ästen an Po und Beinen. Herrchen ist zu langsam für ein geiles Handyfoto, greift lieber nach der Bürste und entrümpelt den armen Pupsmann. 

Kam gut nach meiner Klettenattacke, spricht jetzt kein Katz mehr von,  hier am Deich. Nur noch vom Spidercat. 

Ich halt euch auf dem Laufenden, hier steppt der Katz!!!

 

Bis bald, euer Adri

Neues vom Deich  (27.07.2015)

 

So, jetzt sind alle hier. Der Pupsmann, der Louis, die Lilly, die Lotte und natürlich mein geliebtes Kuschelöhrchen, die Lina. Biene ist natürlich auch noch da. Sie macht sich nützlich und räumt auf. Das Wohnzimmer nämlich. Wer es betritt, der riskiert eine heftige Abreibung, eine sogenannte Bienisierung. Da kann der Gegner schon mal unter der Couch landen und muss mit dem Coming out warten, bis die Chefin mal frische Luft schnappt.  

Lina ignoriert mich natürlich völlig. Ist ja auch klar, sie kann sich ja nicht sofort auf einen wildfremden Kerl stürzen….Internet ist nicht das Leben. Da hat sie Stil. Sie ist keine Katz für eine Nacht. Ich zeige derweil Lilly den Deich. Sie klopft zwar ab und zu auf meinem Kopf herum, aber wenn ich sie bedauernd ansehe, hört sie auch wieder mit dem Unsinn auf.  

Lotte ging lieber alleine forschen. Dumm gelaufen, hat sich natürlich am Altrhein verlaufen und musste auf Frauchens laute Lotti-Rufe warten. Peinlich. Aber Frauchen ist eh mit Vorsicht zu genießen, ruft am Abend Puschibär und Wichtelmann durch das ganze Dorf….kam erst gar nicht drauf, das ich gemeint sein könnte. Ich, der Deichgraf. Der Herr von Bienen und um Bienen herum. Der Schmetterlingskiller und Hundeerschrecker. Der Klettenbezwinger. Der mit dem Ast tanzt. Puschibär. Geht gar nicht. Suse von nebenan fing gleich an zu glucksen. Zum Glück hat die Kitty von Nr.7 nichts mitbekommen…sie macht mir schöne Augen. Ich bin natürlich hart wie ein Granitsplitter. Aber nett ist sie schon, die Kitty. 

Das mit den Kletten war übrigens eine echte Heldentat. Der Ast mit den Kletten klebte hartnäckigst an meinem wuscheligen Allerwertesten, jede  Klette so groß wie eine Weintraube.  Konnte machen was ich wollte, klebte wie Uhu.

Dann der glorreiche Gedanke. Anlauf nehmen…und im Volltempo durch die Katzenklappe. Adriano drin in der Garage, Ast draußen. Hat gefunzt. Leider waren so zwanzig Kletten mit dem bedauernswerten Deichgrafen in die Garage gelangt und tackerten mein Prunkstück an Bauch, Beine und Po. Herrchen!!!!!! Die darauf folgende Heim-OP überstand ich Heldenhaft. Ohne Betäubung. 

Nun bin ich wieder der Alte. Bisschen Schweif fehlt hier und da. 

Lina geht auch schon raus. Sie folgt meinen Duftspuren, dem Eau d`Adriano. Ich sag euch Leute…das wird noch was mit uns zwei Beiden. 

Gestern war Nachbarn-Kennenlerntag. Ich habe sie natürlich alle zu Begeisterungsstürmen herausgefordert. Einige der Damen wollten mich glatt mitnehmen, aber jetzt wo mein Kuschelöhrchen da ist, läuft das voll gar nicht. So, geneigte Leserschar, ich werde weiter berichten.

Vom Umbau des Deiches nach der Bombenentfernung, meinen wagemutigen Kontrollgängen in den Granatsplitterkratern und dem Tierleben am Altrhein, Wildgänse, Nutria und Biber sind mir ja bisher noch nicht zu nahe gekommen. Aber die gewöhnen sich auch noch an den Anblick eines gut aussehenden Katers.

 

Bis bald, euer Adri

Ich der Adri und seine Lina machen Urlaub in Holland!

Und so ging das man los. Holland! Lina und ich in den Netherlands, bilang nur virtuell,aber jetzt passierte es wirklich.

Wir hüpften dem Ollen durch die O-Beine, just bevor der Kofferraum des geräumigen Fiat 500 zuschnappte. Schnell unter die Jacken, ein Blobbs-Küsschen für mein Kuschelöhrchen, und ab zu den Tulpen. Ja, Ja, Tulpen, nicht Nulpen, da hatte ich den Ollen missverstanden, er meinte die Fußballer.
Ich summte Lina leise Tulpen aus Amsterdam ins Öhrchen, während wir mit 100 KmH durch Holland schlichen. Sie fahren nicht so gut Auto, die Holländer, deshalb müssen sie per Gesetz so langsam fahren. Und wir auch, um sie nicht zu verschrecken.Nach drei Stunden waren wir dann da, Schoorl, hübsches kleines Haus mit Extra-Außenhäuschen für uns.
Der Olle packte den Wagen aus, Inga putzte das Haus, und wir machten es uns in der Gartenlaube gemütlich. Ich warf einen Blick auf mein Gepäck, obenauf der Poohbär-Badeanzug, aber Linas strenger Blick verriet mir, dass jetzt nicht der Zeitpunkt dafür war.
Also hinein in den orangen V-Pullover, Lina in das rote Kleid mit den weißen Punkten, die gelben Klotschen an und los. Die Holländer lieben Tradition. Sie werfen und rollen Käse, klugscheißerte mein Kuschelöhrchen, und ich nickte aufgeregt. Als ersten Holländer lernten wir die Katze Pietja kennen. Die Nachbarskatze. Sie tat mir leid, weil sie eine schwere Halserkrankung hatte.Sie sagte: „Naaa, wie gefälllllt euchchchch das hier in Schchchoorl?“ Lina übersetzte, sie hatte eine Tränsläter-Äpp in ihrem Catphone 6. Dann antwortete ich simulatan: „Keine Ahnung, ichch chatte nochch keinen frischchchchen Fischchch.“ Pietja empfahl uns einen Asiaten in Bergen, und so liehen wir uns ein Tandem XXXS in blauweiß mit HSV-Fähnchen und radelten los.
Nun mussten sich die Holländer erst an Katzen mit rotweiß gepunkteten Kleidern, orangen Vaupullovern und Schalke-Tandems mit HSV-Fähnchen gewöhnen, aber laut Hüpp-Holland rufend bekam man überall gut Platz.
Schon wenig später sahen wir die Ollen, die mit fett Pommes an einem Stand rumhangen und Heineken tranken. Fremdschämend stiegen wir etwas später beim Asiaten ab und verspeisten ein sündhaft teures Sushi, noch teurer als die Parkgebühr von 6,60 Cateuro pro 30 Minuten. Zum Glück hatte Lina ein wenig gespart, und mein schlechtes Gewissen sagte mir, dass ich die neue Cat-Station 5 eigentlich noch nicht gebraucht hätte….
Letztlich war das Sushi exzellent, und Lina zahlte und zog mich nach draußen, bevor ich den Kellnerinnen einen Sprachkurs für 500 Cateuro aufschwatzen konnte.
Am Sonntag radelten wir mit unserem Tandem durch die Duinen (so heißen die Sandhaufen hier), bis wir in einer Duine direkt am Meer Linas Picknickkorb öffneten und Kaviar mit Catsecco naschten. Ich zeigte einer Möwe das Mittelkrällchen, die Viecher waren so neidisch! Ich holte mir einen leichten Sonnenbrand, jammerte laut und Lina putzte mich den ganzen Abend
Montag!
Schnell mit ins Auto, die Ollen nuschelten was von Haarlem, ich war soo geil auf die Globetrotters!
Nur: Nix Globetrotters. Nur Wasserstraßen und ein paar letzte verblühte Tulpen. Als gäbe es die in Essen nicht beim Holländer! Lina fotografierte indes begeistert, und ich war stille.
Der Olle hatte mittlerweile auf einer Bootsfahrt einem Holländer das Leben gerettet, der zum fotografieren auf die Reling geklettert war und die Brücke voraus nicht gesehen hatte. Der Olle ärgerte sich über seinen Warnruf, die Nummer hätte bei Youtube 15 Millionen Klicks gebracht.Schiff fahren konnten sie also auch nicht.
Wieder daheim, kochte Lina für mich und Pietja ein Tuna-Souflet an Tomaten und Kerbelrispchen. Ich ließ alles was An war liegen, das Souflet war perfekt.
Dienstag.
Relax, ich war fertig von der Tour am Vortag. Lina hielt den Poohbär-Anzug und den Erdbeerbikini hoch. Ich kapierte sofort, schnappte mein Surfbrett und war sehr froh, das Ebbe war. Bis zum Meer schafften wir es also nicht, aber Linas Fischfrikadellen waren genial gut, hätten mich beim Surfen aber auch zu sehr unter Wasser gedrückt.
Ein wunderbarer Tag. Unser Fell wurde täglich brauner, nur Lina konnte den ewigen Angriffen des feinen Sandes auf ihren wundervollen Körper nichts abgewinnen Sie knirschte beim Putzen. Ich putze mich selten und hatte deshalb keine Probleme. Fält auch so ab, das Zeugs.
Mittwoch!
Endlich! Amsterdam!
Wir enterten den Fiat 500 und waren verrückt vor Aufregung! Und es war herrlich. Ein Blumen-, Käse-, Kunst- und Nippesladen neben dem Anderen. Lina bestand darauf, das wir das gelbe Klotschenruderboot mieteten, und ich ruderte sie durch ganz Amsterdam und alle Grachten. Lina war begeistert, hüpfte raus zum shoppen bis das Boot zu sinken drohte, schrieb Postkarten und fotografierte begeistert, während ich den Touristenbooten auswich und um mein Leben ruderte, um den Augen des Ollen zu entgehen, der mit Inga in einem Touristenbagger herumknutschte. Sie kaufte Berge von Gouda, da dieser am besten geeignet sei, Mäuse anzulocken. Nichts sei so gut wie Gouda aus Holland zu diesem Zweck. Ich seufzte, und wenig später brach ich im Klotschenboot zusammen. Ich hatte es gerade noch geschafft, an einem verlassenen Hausboot fest zu machen, ließ mir von Lina in die Hängematte helfen und schlief ein, während Lina sich über die Schnäppchen und Angebote freute.
Freitag.
Den Donnerstag hatte ich tootal verpennt. Lina hatte noch ein wenig Amsterdam erforscht und Fotos gemacht, drängelte aber nun zum Aufbruch, da der Käsemarkt in Alkmaar so toll sein solle. Ich setzte mein goldigstes Lächeln auf und fragte, ob ich denn dort hinrudern dürfte.
„Alkmaar“ ,rief Lina nach viereinhalb Stunden. Ich wickelte die blutenden Pfötchen in Käsepapier und versuchte, ihr durch die Gässchen zu folgen. Die Ollen waren zum Glück auch da, sahen uns und freuten sich riesig. Ich lud alle zu einem gigantischen Mahl bei McTuna ein. Lina sah mich verliebt an und ich dachte bei mir:

 

Welch ein wundervoller Urlaub

Kanada:Die erste Fahrt der MS Petanic vin Signore Adriano

Ein befreundeter Wirt einer Hamburger Hafenkneipe hat mir gestern gesteckt, warum wir heil und sicher in Kanada angekommen sind (aber das bleibt unter uns!).

 

Am Abend vor der Abfahrt nach Vancouver saßen unsere Kapitäne Gary und Krümel bei ihm in der Kneipe und belauschten ein Gespräch am Nachbartisch. Der Navigationsoffizier eines GreenCatPeace-Schiffes schwärmte hackevoll von den Vorzügen des Nachtlebens in Vancouver, und mit ein paar Drinks kitzelte Gary die Abfahrtszeit des Schiffes aus dem nunmehr betriebsuntauglichen Ofiizier.

 

4 Uhr!!!! Flugs eilten die beiden Helden zur MS Petanic, weckten Caspar mit einem fetten Trööööööt und ließen die Maschinen anwerfen. Dann hefteten sie sich Punkt 4 Uhr ans Kielwasser und Kabinenlicht der „FreeWilli“…  Der Kurs brachte Caspar mehrmals heftig ins Schleudern, und auch die Seekrankheit einiger Passagiere- und nicht zuletzt eures armen Barista- verdanken wir dem sturzbesoffenen Offizier der „FreeWilli“! Als die Konturen von Vancouver Island im Morgennebel sichtbar wurden, führte die pure Erleichterung unserer Helden dazu, dass Gary den „König der Welt“ nicht auslassen konnte und Käpt´n Krümel den Klabautermann besang…flink die luftigen Segel gespannt!!!

 

Vancouver Island war der Hit!!!

Oskar hatte Wunderbares für uns vorbereitet! Die Führung durch den Regenwald der Insel mit 800 Jahre alten Riesenbäumen-der Hammer-, und noch getopt vom Catwalk, den natürlich keine Katze ausließ. Nicht verschwiegen sei, dass Kater Max lieber Mäuse fing…. und Charlyn uns den Tag mit einem gigantischen Buffet vergoldete!!!

Das Feuerwerk bei unserer Ankunft in Vancouver war gigantisch, und alle gingen nach dem 1.Tag der Reise reichlich geschafft in ihre Kabinen.

Der nächste Tag war zur freien Verfügung gedacht, natürlich mit Shopping-Angebot für die begeisterten Damen, einer Führung durch Chinatown oder die Besichtigung der Wasserfälle im Nationalpark! Ein gigantisches Erlebnis!! Lina, Gary und ich versuchten es mit Rafting, die Cat&Dekker und die mitgebrachte Kettensäge vehalfen der Bar und Ingas Büro zu wunderschönen Marterpfählen, und dann das absolute Highlight: der Ziptrek!!! Alle waren schlicht hin und weg, und Selene schoss die fantastischsten Schnappschüsse… apropos: Lulu machte die Fotos seines Lebens: Katzen gebadet, die Skyline von Vancouver, der lustigste Katzengrill Kanadas und die Superwelle, die niemand so hätte treffen können. Überhaupt war die Stimmung perfekt, da uns auch Luna und Mr. Snowball zwischendurch mit erlesenen Leckerli und Getränken versorgten, die allerdings auch den Braunbär nicht kalt ließen!!! Dank Mr.Snowballs Kompass fanden wir in unser Lager zurück.

Der Tag endete mit einer gemütlichen Übernachtung im Tipi, und die heimlichen Beobachter werden noch lange von den Marshmellow grillenden Touristen erzählen, die bei flottem Gitarrenspiel ihre Barthaare verbruzzelten und die Waldluft mit unglaublichen Gerüchen bereichertenJ)

Mit verharztem Fell, abgebrannten Schnurrhaaren aber gut gelaunt hielt Oskar für uns ein Programm für den letzten Tag bereit, dass selbst welterfahrenen Katzen wie Kater Max den Atem stocken liess: ein Feuerwerk der Naturerlebnisse, der Jasper-und Banff-Nationalpark, der Icefield Parkway mit dem Columbia Eisfeld, Chipmunks und Squirrels, die zum großen Teil selbst Linas Appetit überlebten, den Bow River, Moraine Lake und nicht zuletzt den Lake Louise (träum) und viele schöne Orte mehr.

 

Aber irgendwann ist auch die schönste Reise zuende, und mancher war auch froh und freute sich auf sein heimisches Schlaf-FachJ Und weil wir alle noch lange davon erzählen werden, was wir gesehen und erlebt haben, danke ich hier nochmal –im Namen aller Mitreisenden –dem lieben Oskar für die wundervolle Planung und Führung.

 

Und jetzt:----------Australien,wir kommen!!

Mo

03

Sep

2012

Ein zauberhaftes Band

♥Ain't nobody understand Ich sah es nicht, denn ich suchte es nicht, doch meine Seele war aufgekratzt und machte mich mit hartnäckiger Penetranz aufmerksam auf dieses für mich unsichtbare Band, das da direkt vor meinen Pfoten lag. Ich sagte achselzuckend zu ihr "ja und", doch sie zog und zerrte an mir, bis ich nachgab und es endlich aufhob. Auch ich war jetzt neugierig... was würde ich wohl am anderen Ende finden?... und hörte mich achselzuckend sagen "warum nicht..." Und so zogen meine Seele und ich fröhlich los auf unsere Reise ins Unbekannte. Ich hatte es nicht eilig, denn ich erwartete keine Wunder und ließ mich gern wissbegierig staunend von all den lustigen aufregenden Dingen und Wesen am Wegesrand ablenken, spielte hier ein wenig mit Goldfischen, plauderte da ein bisschen mit Wellensittichen, doch als ich Gefahr lief, die Verbindung zu dem unsichtbaren Band zu verlieren, blitze es für einen kurzen Moment strahlend auf und ein warmes wages vollkommen neues Gefühl, das wie geliebte Musik durch mich hindurch floss, brachte mich wie ferngesteuert auf den richtigen Weg zurück. Abends lag ich im Gras und schaute lange verträumt in den endlosen Sternenhimmel und fragte mich, was dieses unbekannte Universum wohl noch für mich bereit hielt. Ich wusste nicht, wie lange diese Reise dauern oder ob sie überhaupt ein Ende haben würde aber mit meiner naiv positiven Offentheit war ich jetzt wild entschlossen, es herauszufinden und wenn auch nur, um dieses eine Gefühl noch ein einziges Mal für einen kurzen Augenblick erleben zu dürfen. Singend, hüpfend, fröhlich lachend tappste ich weiter durch die Lande und fand jeden Tag neue liebe Freunde, die mich auf meinem Weg begleiteten. Wir erlebten viel und hatten eine Menge Spaß zusammen auf dieser Abenteuerreise, doch ab und an ließ eine leise wunderschöne Melodie in der Ferne mich hypnotisiert mit klopfendem Herzen innehalten, und mit prüfendem Blick auf die anderen merkte ich erstaunt, dass ich scheinbar die einzige war, die sie hören konnte. Meine Seele grinste verschmitzt und ich nahm etwas wahr, das ich noch nicht greifen konnte aber mir wurde klar, dass dieser Weg wohl für mich bestimmt war. Die Melodie zu der sich mit der Zeit ein wunderbarer Gesang gesellte, wurde immer lauter und deutlicher und mich überkam ein Kribbeln, als ob eine ganze Kolonie Ameisen ihre geschäftigen Wege über meinen Körper zurück legen würde. Abgelenkt verwirrt mein Fell durchsuchend merkte ich nicht, wie sich Wolken im Zeitraffer über mir formierten, das unsichtbare Band sich straffte und zu Vibrieren begann. Ich suchte noch den Boden nach den übermütigen Kribbelkrabblern ab, als sich ein Schatten auf meinen Weg legte und ein plötzlicher Aufprall meine Reise mit einem Donnerschlag stoppte und die Musik vestummen ließ. Ich schaute benommen auf und Blitze durchjagten meine Adern. Hellwach und unter Hochspannung elektrisiert schaute ich in ein wunderschönes leuchtendstrahlendes Augenpaar und wusste mit diesem einen Schlag Gewissheit, dass ich angekommen war. Vor mir stand ein Bild von einem Kater und mir blieb die Spucke weg. Doch schöne Kater hatte ich schon viele gesehen.. was mich tatsächlich sofort und für immer in seinen Bann zog, war seine innere Schönheit, die ihn so erstrahlen ließ und mir den Atem und mein Herz raubte. Dieses eine wunderbare Gefühl war mit Macht wieder da und breitete sich wie ein Feuer in mir aus. Durch seine Augen konnte ich direkt in seine Seele blicken, die gerade dabei war, meine erstaunt zu umarmen, jeder ein Ende des Bandes festhaltend, und zu meiner Verblüffung mit vom Singen etwas heiserer cooler Stimme sagte "freut mich, dich kennen zu lernen" und meine sagte nur "ich habe das Gefühl, als kennen wir uns schon lange". Seine Seele war so randgefüllt mit Gutherzigkeit, Liebe, Geist, Humor, Inspiration und einer alles entwaffnend verrückten Fröhlichkeit, dass ich wusste, hier will ich sein, hier will ich bleiben, hier ist alles, was ich will... Er sah mich an und mein Herz spielte seinen Rock 'n Roll, als ich erstaunt aber glücklich erkannte, dass aus mir ein "wir" geworden war. Frechgrinsend nahm er meine Pfote und wir brachen lachend auf zu einer neuen phantastischen Reise hinter den Horizont, wo all die unendlich vielen schönen Luft- und Sandschlösser dieser Welt auf uns warteten... As long as we're flyin' all this world ain't got no end♥

By Inga Ehlers

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Di

05

Jun

2012

Reisebericht Australien!!! Von Inga Ehlers

Nächster Halt – Australien!

Endlich hieß es wieder „Leinen los“, als wir aufgeregt und erwartungsfroh am Pfingst-Samstag in See stachen und Kurs auf „Down Under“ nahmen, mit der frohen Hoffnung im Gepäck, dass uns das vorausschippernde Schiff auch wirklich bis nach Australien abschleppt. Voller Vorfreude wurde die Nacht an Deck unter sternenklarem Himmel gemeinsam auf der WUNDERSCHÖNEN verbracht, die auf der Reise noch so einiges aushalten musste und jetzt wohl eher einem Filzflohkati ähnelt. Putzmunter und dank Charlyn wie immer satt bis unter die Achselhöhlen, erreichten wir tatsächlich das wolkige 20 ° warme Sydney, wo Oskar seine Hello-Kitty-Ohrenschützer in Erwartung eines strengen australischen Winters enttäuscht einpackte. Am berühmten Opernhaus warfen wir den Anker, wo uns Muffin freudestrahlend mit einem „G’day Made“ Willkommen hieß, um mit uns seine liebevoll vorbereitete Reise anzutreten. Frisch gekämmt oder seitengescheitelt bestaunten wir im Inneren die einzigartige Akustik. Ich träumte noch von einem Auftritt der New Cats in dieser großartigen Kulisse, als unsere Kater Oskar, Max und Muffin und Adriano - Moritz zierte sich ein wenig - bereits die Harbour Bridge erklommen. Von da ging‘s ins Aquarium mit seinen vielfältigen Rund-ums-Meer-Bewohnern. Besonders das Krokodil reizte uns zu albernen Provokationen und Oskar’s lustige Grimassen wollten irgendwie nicht so richtig zu seinem braven Seitenscheitel passen. Ich für meinen Teil habe das Vieh ja nur mit dem Hintern angegrinst. Adriano brachte Luna noch auf die Schnelle Walisch bei, bevor es weiter an den „Bondi Beach“ ging. Alle stürzten sich gierig auf meine mit ganz viel Liebe gemachten Brote. Warum Oskar danach ein Zahn fehlte, alle Mitleid mit den hungrigen Enten hatten, Gati angeekelt Paprika aß und von Goldzähnen träumte, weiß ich nicht. Wir beschlossen, hier gemeinsam die Nacht unter freiem Himmel auf der WUNDERSCHÖNEN zu verbringen. Am nächsten Morgen ging es voller Tatendrang, quietschfidel und frisch gestärkt nach Selene’s tollem Outdoor-Frühstück und Adriano’s Zauberkaffee ins „Queen Victoria Building“ zum Souvenir-Shoppen. Wir Mädels - also Selene, Moritz, Oskar und ich - waren begeistert und auch Adriano fand Gefallen an den supergünstigen Kanada-Tassen. Mit dem einmal mehr unentbehrlichen und reichlich abgefüllten „James“ ging es rauf auf die Fähre und rüber an den traumhaften „Manly Beach“. Unterwegs konnten wir sogar Delfine sehen. Das Highlight des Tages war allerdings das Känguru-Beutel-Hopping in den „Blue Mountains“, wo Gary sehr zur Belustigung aller – vor allem aber der in Dauerschleife kichernden Oskar und Max –in seinem jugendlichen Übermut versehentlich in den „PS“ eines doch ziemlich panisch blöd aus der Wäsche guckenden Kängurumännchens hüpfte. Oskar versuchte, dem armen traumatisierten Kerl spontan psychologischen Beistand zu leisten… ob’s geholfen hat oder sich das Känguru anschließend doch noch von den Blue Mountains stürzte, werden wir wohl nie erfahren. Meine Kötzeltütchen waren an diesem Tag jedenfalls Gold wert und Gary‘s Gestank blieb uns noch lange erhalten, da half auch mein Febreze-Anti-Sackgeruch nix. Die Besichtigung der wunderschönen Felsformation der „Three Sisters“ ging dabei an diesem Tag leider fast ein bisschen unter. Lulu hatte sich die Mühe gemacht und den ganzen Tag nach Fischen getaucht, die wir abends frisch gegrillt zu Gary’s großartigen Didgeridoo-Klängen genossen. Na ja… die anderen genossen, denn ich musste ja ekstatisch tanzen… ganz toll! Weiter ging’s mit dem Bus in die Hauptstadt Canberra und dort in die grünen und roten Säle des Parlamentsgebäudes. Muffin hatte sich mit seinem Programm so viel Mühe gemacht und sogar extra für uns einen Weitspuckwettbewerb vom Dach des Gebäudes organisiert. In der Kategorie „Kirschkern-in-Oskars-Nase-spucken“ hatte Adriano eindeutig die Nase leer äääh vorn. Nächster Halt: „Australische Alpen“ – Zeit für die Hello-Kitty-Ohrenschützer. Zack waren wir auf dem höchsten Gipfel, dem „Mount Kosciusko“ (2228 m) … und zack wieder unten… ein Klacks für uns! An der Grenze zwischen Victoria und New South Wales angekommen, habe dann auch ich endlich meinen ersten „Quiz-Fragen-als-Erster-Wisser-Koala-Lolli“ von Muffin bekommen… ganz… fast… ohne Oskar’s Hilfe, und von Max, dem Ältesten und Erfahrensten unter uns, erhielten wir eine Gratis-Aufklärungs-Dr.-Sommer-Stunde in French-Kissing, so hieß es: „wieder was gelernt“ J In „Lakes Entrance“ schlugen wir unsere Zelte auf und ich bekam mit Blick oder eher gesagt Nase auf Gary langsam ernsthaft Angst um die WUNDERSCHÖNE. An diesem Abend erblickten wir am Himmel das „Southern Cross“ – das Sternenbild, welches auch die Australische Flagge ziert und nur in der südlichen Hemisphäre zu sehen ist. Es war einzigartig. Wir erlebten einen ebenso traumhaften Sonnenaufgang und zogen am nächsten Morgen dank Krümels Isomatten ohne Rückenschmerzen los zum „Squeaky Beach“, wo wir uns die Pfoten wund squeakten und die tollen Felsen, die an eine Schneelandschaft erinnerten, bewunderten. Ich wäre zu gern noch zur „Whisky Beach“ und der „Picnic Bay“ gelaufen, aber man kann ja nicht alles haben… schließlich musste ich Oskar auch noch auf dem Weg zu Fuß nach Melbourne vor dem gefräßigen Wombat beschützen, während Muffin erstaunlicherweise trotz unserer wilden Horde immer noch unerschütterlich gut gelaunt den ganzen Weg im Dougie-Style-Tanz-Modus zurücklegte. In Melbourne angekommen aßen wir im Stadtteil St. Kilda „Austrian Apfelstrudel“ und besuchten den „Shrine of Rembrance“ – ein Kriegsdenkmal für alle Australier, die im 1. Weltkrieg gedient hatten. Klar hatte ich mich spuckfest wie immer um Oskar’s Seitenscheitel gekümmert. Da wir ja nicht nur zum Spaß in Australien waren, durfte natürlich eine Fahrt im Riesenrad nicht fehlen. Ich blieb glücklicherweise unten, um Fotos zu machen, konnte aber die Beine in die Pfoten nehmen, um Gary‘s und Max‘ Kötzelbröckelregen rechtzeitig zu entkommen. Die Dame mit den Einkaufstüten hatte es leider nicht mehr geschafft. Während Max sich die Zähne mit Oskar’s Zahnbürste putzte und meinem letzten lauwarmen Fosters spülte, bewunderten wir den „Federation Square“ und das wirklich unglaublich einzigartige Echo in der „St. Pauls Cathedral“. Mit der „City Circle Tram“, die mir durch Asphalt-Fell-Abschürfungen zu neuem Freiheitsgefühl an Brust und Bauch verhalf – nein Muffin, das war kein Zitzenpiercing, was du da gesehen hast - , fuhren wir von der „Flinders Street Station“ einmal im Kreis durch die Stadt und guckten uns alles an, was es zu sehen gab... was für tolle Eindrücke. Am Abend ließen wir uns hunde- oder eher gesagt katzenmüde am „Yarra River“ nieder und bewunderten perfektes Englisch sprechend und Burger-mampfend die Lichter der Stadt. Die WUNDERSCHÖNE wurde unter der Brücke ausgebreitet… Gute Nacht John-Boy, Gute Nacht Mary-Ellen, Gute Nacht Melbourne! Adriano hatte uns am nächsten Tag den tollen neuen Ottribus organisiert und wir verließen Melbourne Richtung „Grand Ocean Road“, nicht ohne Adriano‘s wunderschöne Wand-Dremel-Kunst für die Nachwelt zu hinterlassen. Man war ich stolz auf mein Kuschelöhrchen! Irgendwo im nirgendwo sind wir allerdings vom rechten Weg abgekommen und fanden uns plötzlich in Tasmanien inmitten einer wildtanzenden Gruppe Eingeborener wieder. Dass Gary auf der Strecke - eingesperrt im Handschuhfach - nur durch eine nicht mehr ganz so gesunde Dosis Catnip, die hoffentlich keine bleibenden Schäden verursacht hat, überleben konnte und ich von einem riesigen schwarzen Kater namens Gatito geplättet wurde, sei nur am Rande erwähnt. Bloß weiter, dachten wir und haben auf unserer Suche nach der „Grand Ocean Road“ noch zwei süße tasmanische Teufel und ein Schnabeltier vor der Freiheit gerettet. Das nasse Schnabeltier hielt jedoch Gary’s liebevoller Trockenföhnaktion nicht stand. Es blieb uns nichts anderes übrig, als es auszustopfen und Oskar als neues einzigartiges Lieblingskuscheltier „Schnabi“ unterzujubeln…es war Liebe auf den ersten Blick… und Oskar sorgte seitdem liebevoll sabbernd für die permanente Feuchhaltung des Kleinen. Unsere beiden tasmanischen Teufel stellten sich allerdings am nächsten Morgen als alles andere als niedlich heraus und ließen sich nur durch Adriano‘s genialen Einfallsreichtum vertreiben. Weiß der Geier wie, aber irgendwie hat unsere Chaos-Crew es wieder auf den rechten Weg geschafft. Muffin führte uns ins Surferparadies am „Bells Beach“, der seit 1964 jedes Jahr an Ostern Schauplatz einer großen Surf-Weltmeisterschaft ist… somit stand na?... genau!... Surfen auf dem Programm. Wieso, weshalb und warum Gary zu einem „I’ve been looking for freedom“ singenden Hulk Hasselhoff mit Atze-Schröder-Gedächtnisperücke mutierte, Oskar als roter Walhai fast ertrunken wäre und ich dem Greenpeace-Aktivisten eins vor’s Schienbein trat, ist an dieser Stelle schwer in Worte zu fassen. Nächster Halt: „Split Point Lightstation“ – bekannt aus der australischen Kinderserie „Round the Twist“ – ein Automatik-betriebener Leuchtturm, in den man nur mit Sondergenehmigung reinkommt. Wir waren – motiviert positiv gestimmt wie immer - der Meinung, keine Sondergenehmigung zu benötigen, aber alle Kletter-Klingel-Klopömpel-Versuche, da rauf- oder reinzukommen, schlugen fehl. Selbst mit Caspar‘s Unterstützung, den wir an diesem Abend ausnahmsweise mal aus dem Maschinenraum ließen, gelang es uns nicht, den 66 m hohen Turm zu erklimmen. Also weiter zum „Eingang“ der „Great Ocean Road“ mit seinem Denkmal, wo Oskar doch tatsächlich der Meinung war, durch hauchzarte Bussis auf die Pobacken, die Bronzestatuen der Erbauer wachküssen zu können… naja, einen Versuch und unser Gelächter war es wert J Auf dem Weg zu den aus dem Meer ragenden Felsen der „Twelve Apostels“ und den Überbleibseln der so genannten „London Bridge“ haben wir dann auch endlich den ersten echten lebendigen Koala von Nahem gesehen und Adriano noch eben mit der zum Sprungtuch umfunktionierten WUNDERSCHÖNEN vom Baum gerettet… zu niedlich, aber ich durfte ihn nicht mitnehmen, also den Koala J Der wieder einmal wundervolle Tag endete bei der Schlucht von „Loch Ard Gorge“, wo wir noch die Geschichte der beiden Schiffbrüchigen erfuhren, die als einzige einen Schiffsuntergang überlebten, bevor wir völlig übermüdet aber glücklich Po an Po in Caspar‘s kleinem Raumwunder-Raupenzelt unter der WUNDERSCHÖNEN, oder das was von ihr übrig war, einschlummerten.

Am nächsten Morgen erfuhr unsere bis dahin wundervolle Reise allerdings ein sehr trauriges Ende, denn unser lieber Freund und Haudegen Kater Max hatte ganz still und leise heimlich, ohne Vorwarnung, seine eigene letzte Reise ins Regenbogenland angetreten. Ohne unseren lieben und immer lustigen Kumpel hatten wir in Australien nichts mehr verloren und nahmen mit der Flagge auf Halbmast, einem Ehrensalut aus der Schiffssirene, hängenden Köpfen und einem neuen Ehrenkapitän namens Max im Herzen durch ein Meer aus Rosen und Tränen Kurs in Richtung Heimat.

Wir danken unserem lieben Muffin ganz ganz herzlich für eine bis dahin tolle Reise, auf der so manche Träne gelacht und geweint, manche Bildungslücke geschlossen und so gut wie kein Kulturdenkmal zerstört wurde und freuen uns auf unsere nächste Tour mit der Petanic und unserem Schutzengel Max im Gepäck!

 

Von und mit Lina J

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Di

17

Apr

2012

Vor dem Stapellauf

ore Adriano

Den Eimer mit der Spachtelmasse in der linken,den Spachtel in der rechten Tatze durchstreife ich die langen Gänge der Petanic auf der Suche nach den letzten offenen Bohrlöchern.Alles glänzt und blitz schon in Erwartung des Stapellaufs!Vor dem großen Saal finde ich noch Eines,hier sollte eigentlich ein Bild des Reeders hin,aber alle waren der Meinung,dass 12 Bilder vollkommen ausreichend sind.So habe ich an diesem Morgen schon acht der verbliebenen 13 Löcher geschlossen,vor allem-auf Rat von Lina-die in der Bordwand.Nun linse ich durch das Loch der Wand zum großen Saal,wo Selene und Lina letzten Feischliff an das Bühnenbild der NCoTB legen und dabei fröhlich"Ich schick dir eine weiße Wolke über´s Meer"trällern.Schmunzelnd verschließe ich das Bohrloch und tapse weiter,vorbei am Krällchenstudio,wo Soraya tatzenringend versucht,Oskar von neon-orangen Krällchenverlängerungen abzubringen,die in diesem Jahr nicht mehr en vogue sein sollen.Er kann sehr hartnäckig sein....Grinsend ziehe ich zum Restaurant,wo Charlyn und Winny die neuesten kulinarischen Kreationen testen;Cuba und Lizzy versuchen gerade an einem Tisch in der Küche,Timmi mit sanftem Krällchendruck zu überzeugen,dass ein halbes Thunfischtellerchen für einen Seemann eindeutig zu wenig ist.Timmi zwinkert mir zu,und ich schließe schnell das Bohrloch neben der Speisekarte.Die Treppe zum Maschinenraum endet an einer gigantischen Schalttafel,vor der Caspar den Schaltplan der elektrischen Anlagen studiert.Als neuer erster Maschinist macht er einen sehr wichtigen Gesichtsausdruck.Zu meinem Glück hat er das Loch im Wassertank noch nicht bemerkt,und blitzschnell schmiere ich es zu.***Wieder oben komme ich am Seminarraum vorbei,wo Kater Max seinen Vortrag"Alter ist kein Nachteil,sondern eher ein lustiger Zustand"einstudiert.Lulu fegt mit der Kamera um die Ecke,und ich drücke mich schnell in den Zugang zur Brücke,um nicht mit Eimer und Spachtel abgelichtet zu werden und im "Petanic-Chronicle" als Erst-seiten-Depp zu landen."Lethal Weapon V-der Irre mit dem Spachtel" als Nachfolger von "Lethal Bohrer IV".Uff,schon ist sie vorbeigelaufen und knipst ein paar Matrosen beim "Gegen-den-Wind-Pinkeln".Ich drehe mich um und sehe die Kapitäne feixend vor einem großen roten Alarmbuzzer stehen.Sie spielen Schnick-Schnack-Schnuck,Krümels Schere schlägt Garys Papier,und der Krümel lässt die Tatze auf den Buzzer knallen.Damit läutet er den 17.Alarm in 3 Tagen ein,und Besatzungsmitglieder und Arbeiter hetzen fluchend zu den Rettungsbooten,die mittlerweile in wahnsinnigem Tempo herabgelassen werden.Nach 43 Sekunden sind alle bis auf Kater Max,deram Stehpult eingeschafen ist und mich mit Eimer und Spachtel von Bord.Ich nutze die Situation,spachtle schnell noch das Loch im Schornstein aus und rufe "Frei-Catsecco für Alle".Nur fünf Minuten später sind wir in fröhlicher Runde versammelt und einhellig der Meinung,das wir für den Stapellauf bestens gerüstet sind.Nur Lillie,die hinter dem Tresen das Ende der Übung abgewartet hatte,stellt komische Fragen über weiße Masse in meinen Schnurrhaaren und an den Tatzen."Sahne,Lillie,alles Sahne vom Catuccino.....keine Panik auf der Petanic"!!!!
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Mo

16

Apr

2012

Die Rede des Reeders: Eine Geschichte zum Stapellauf von Kater Gatito

El magnífico Gatito Auf der Insel Beim ersten Mal sollte es billig sein, aber schön. Wir schauten uns um, und verliebten uns. Wir kamen wieder, genau dahin, wo du uns haben wolltest, und waren enttäuscht. Du gabst dich immer mehr den Touristen hin. Wir wollten dich nie wieder sehen, und reisten traurig ab. Zu Hause aber dann, als wir deine Bilder sahen, kam die Sehnsucht wieder. Wir ließen große Fotos von dir machen und hängten sie in unser Schlafzimmer. Wir wussten nicht was wir tun sollten. Dann, es war so um Weihnachten, beschlossen wir es noch einmal mit dir zu versuchen. Wir ahnten was uns erwarten würde, aber du empfingst uns wie noch nie. Der Flug zu dir war kurz und schön, obwohl mitten in der Nacht. Das Zimmer, das du für uns hattest, war perfekt. Jeden Tag, früh am Morgen wenn wir auf die Terrasse hinaustraten, zeigtest du dich von einer anderen Seite. Zuerst hieltest du dich bedeckt, fast schüchtern, ein wenig windig. Doch dann, strahltest du in den herrlichsten Farben, die die Sonne nur zaubern kann. Wir liehen uns ein Cabrio um dich noch besser kennen zu lernen. Tiefgrüne Pinienhaine rasten an uns vorbei, Oleander, Palmen und bunter Hibiskus säumten unseren Weg. Wir besuchten die Taula Talati. Kauften Schuhe, Taschen und Gürtel in der Faktory. Am Porta schlugen wir uns den Bauch voll mit den leckersten Tappas und dem besten Sangria den du zu bieten hattest. Und dann zeigtest du uns deinen größten Schatz: Deine Pferde! Schwarz waren sie, wild und schön, genau wie du. Sie kennen harte Arbeit und herrliche Fiestas, genau wie du. Sie sind du. Du hattest noch einen Trumpf im Ärmel, damit wir nie wieder von dir lassen können. In unserem Cabrio fuhren wir am frühen Abend eine gewundene Straße entlang. Weiße Häuser mit pinkfarbenen Bougovillia standen zwischen Pferdekoppeln und abgeernteten Feldern. Zikaden lärmten hoch oben in den Olivenbäumen, die die Straße säumten, die so eng war, dass wir die ganze Zeit hofften es möge uns niemand entgegenkommen. Ein großes Tor versperrte uns den Caminos, aber man konnte es öffnen und der Weg war frei. Rechts und links viel der schroffe Fels tief ins Meer. Ein paar Ziegen turnten zwischen dem Geröll. Und dann lag er vor uns, der Leuchtturm. Die letzten Meter gingen wir zu Fuß und setzen uns auf die Steine, um auf den Sonnenuntergang zu warten. Ein Segelboot dümpelte vorbei, Möwen jagten sich, Schwalben zogen hoch oben ihre Kreise und die warme Meeresbriese ließ Salz auf unserer Haut zurück. Ja, die Einheimischen haben Recht, wer sich den Tramontaner-Winden aussetzt wird verzaubert. Er kann nicht anders, er muss immer wieder kommen. Auch wir stehen in seinem Bann. Bis bald Menorca, Insel der Balearen, wir kommen wieder, wir können nicht anders.

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Mo

16

Apr

2012

Die Nacht nach dem Stapellauf der MS Petanic ( von Gary und Andrea)

Meine erste Nacht auf unserem Traumschiff! Ein Erlebnis! Durch das sanfte Schaukeln der Wellen wurde ich aus meinen Träumen geholt…oder war es doch Cuba, die an meinem Bettchen gewackelt hat? Hmm…möglich…ich gähne, strecke mich genüsslich, schubse Cuba zur Seite, die mich ununterbrochen anstarrt…und begebe mich auf meinen Rundgang, um zu checken ob die Mannschaft noch vollzählig ist. Unser Käptn Krümel liegt mit einem breiten Grinsen schnarchend auf dem Rücken, alle viere von sich gestreckt…ich lass ihn noch träumen, hat er sich verdient. Ich komme an der Kabine von Lina und Adriano vorbei, höre ein Kichern und das Rascheln der Kuscheldecke…ich ziehe grinsend und augenverdrehend weiter. Aus der Küche kommt ein verführerischer Duft nach Rührei und Speck! Aahhh! Charlyn und Winny sind also auch schon am Werke! Seeehr gut! Hoppala…fast wäre ich über Moritz gestolpert, der magenknurrend vor der Küchentür wacht! Tztz….*kopfschüttel* Auf Gang 3 stoße ich fast mit Simba zusammen…er wirft mir ein kurzes „Läuft?!“ zu, faselt irgendwas von „Liege 5 ersetzen“ ins Walkie-Talkie, und trabt weiter. *schulterzuck* ich steige hoch ans Sonnendeck und wundere mich über das rot-weiße Fellwirrwarr auf der zerbrochenen Liege 5. Ich beuge mich darüber und schnurre bedenklich ein leises „Hallo? Alles Ok?“ Oskar und Max schauen mich mit schläfrigen Augen kurz an, nuscheln ein „hm..jojo..alles klar“ und schnarchen weiter. *schulterzuck* Ich wandere weiter, komme am pink-blauen Pool vorbei und sehe gerade noch Timmi um die Ecke verschwinden…*schulterzuck* Hinten am Heck steht Lizzy mit dem „Herz des Ozeans“ in den Pfoten, ich kann gerade noch verhindern dass das gute Stück im tosenden Meer verschwindet. Hach, ich lehne mich an die Reling und atme den salzigen Geruch des Meeres ein. Was soll ich sagen? Wir sind die tollste, spaßigste Mannschaft der Welt! Ich schnappe mir Lizzys Pfötchen und gehe erst mal frühstücken! Ihr seid die besten und ihr könnt alle stolz auf euch sein! *salutier* ;-))
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Di

03

Apr

2012

Der alte Reeder

Der alte Reeder.****************

Leute,ihr werdet es nicht glauben. Mein alter Kumpel Gatito ist jetzt Reeder. So ein Richtiger. Mit Werft und Schiff und Angestellten und Büro und so .Wie das kam,fragt ihr? Na,ich will es erzählen.

Wie ihr alle wisst, ist Gatito viel mit dem LKW unterwegs, auch um Vorräte für die Strandbar einzuholen. Ohne ihn und seinen sicheren Instinkt für die kulinarischen Schätze dieser Welt wäre die Strandbar nicht das geworden,was sie heute ist: ein Tempel der Geschmacksnerven, ein Muss für jeden Gourmet. So reist Gatito nun für uns durch die Welt,und als er vor ein paar Wochen aus der Schweiz kam,wo er die weltberühmten Käsevarianten für unser Fondue geladen hatte, machte er an einer Raststätte in der Nähe von Schaffhausen halt. Nach einem schnellen Catpresso wollte er gleich wieder los,doch an seinem Truck lehnte ein alter, sehr zerzaust aussehender Kater und bat Gatito, ihn doch bitte ein Stück Richtung Norden zu bringen.
Nun traf es sich,dass Gati eh auf dem Weg nach Hamburg war,um die Ladung im Containerhafen umzupacken und Richtung Cathamas zu verschiffen.In der Strandbar dort wartete ich schon sehnsüchtig auf den berühmten Fonduekäse. Also stieg der Alte in den Truck, und Gatito schaute mit zwiespältigen Gefühlen auf den Beifahrersitz, wo sich wahrscheinlich in diesem Moment Milliarden von Flöhen ein neues Heim bauten. Der Alte wartete kaum, bis der Truck anfuhr, um Gati mit Geschichten aus der Seefahrt zu beglücken.
Gatito hörte sich die Märchen vom Klabautermann an, von vierflügeligen Möwen, Sirenen und Monsterkraken, und gerade als er bei der Geschichte über die Schatzkarte in der Flaschenpost einzuschlafen begann, schmetterte der Alte "Rolling Home"durch die Kabine, gefolgt von 27 anderen Shanties. Aloahe, What shall we do with the drunken Sailor. Irgendwann bei "My Bonnie lies over the Ocean"erhaschte Gati einen Blick auf das Ortsschild "Hamburg", und mit einem erleichterten Schnaufen wollte er den Alten aus dem Cockpit entlassen.

Doch der bat ihn,noch ein kleines Stück mit ihm zum Yachthafen Harburg zu fahren. `Ein guter Platz zum Betteln` ,dachte Gatito, und ein Viertelstündchen später hielt er am Yachthafen. "Komm noch ein paar Schritte mit", sagte der Alte, und Gati folgte ihm durch die Reihen der blütenweißen Yachten, bis der Alte Halt machte und auf eine 12-Meter Luxusyacht stieg.
Zu Gatis Verblüffung öffnete er die Kajütentür mit einem Schlüssel, kramte in einem Schrank hinter hundert alten Tassen und zog triumphierend ein altes, in fettiges Papier gewickeltes Bündel heraus, um es Gatito in die Pfoten zu drücken. " Danke,für die Fahrt und fürs Zuhören, sagte der Alte, als er den völlig verdutzten Gati wieder zum Truck begleitete. Dann drückte er ihm die Pfoten, ging zurück zur Yacht und legte"und ne Buddel voll Rum" singend ab.

Etwas irritiert bestieg Gati den Truck, löschte die Ladung am Containerhafen und erreichte gestern die Strandbar auf den Cathamas. So saßen wir zusammen bei einem Catsecco und einem Pfeifchen, und Gati packte das Bündel aus und breitete den Inhalt auf dem Tisch aus. Nach einem kurzen Blick in die vergilbten Papiere stockte uns der Atem!!!
Gatito war im Besitz der Eigentümerurkunden einer Reederei namens Catfrisia, als Anlage eine Liste mit über fünfzig Schiffsnamen, und Aktien einer Werft in Warnemünde. Uns packte die Neugierde! Mit der nächsten Catair flogen wir direkt nach Warnemünde, in Erwartung von 50 Tretbooten und einer alten Schaluppe in einer maroden Werft.

Doch welch eine Überraschung!Gatito traute seinen Augen kaum, als er die Werftanlage betrat und ein modernes Büro vorfand, in dem eine langbeinige Katzenschönheit ihn mit "Herr Direktor" empfing, als er seine Urkunde vorlegte! Und dann der Blick auf die Werft!

Tja,nun stehen wir hier und brauchen jede Tatze und Pfote,um uns bei der anstehenden Arbeit zu unterstützen!!

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Fr

30

Mär

2012

Von Lina für Adriano

Jedes Mal, wenn ich dich seh, schreit mein kleines Herz juchee. Du bist mein Held, wie ihn wohl jeder gern hätt, durch dich fühl ich mich erst komplett. Mit dir möcht ich hintern Horizont und nie zurück, du bist mein größtes Stück vom Glück. Du bist so klug und witzig und herzensgut, bei dir zu sein... wie gut das tut. Und ich würd alles dafür machen, bringst du mich einmal noch zum lachen. Und hast du's jetzt noch nicht gecheckt, mit dir ist jeder Tag perfekt. Warum ich dir dies alles schrieb? Wollt doch nur sagen, ich hab dich lieb.

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Fr

09

Mär

2012

Bayrischer Abend von Inga Ehlers

Bayrischer Abend in Adriano’s Strandbar am 04. März 2012 von Lina`s Inga mit herzlichem Dank von Adriano

 

„Ozoapft is“ hieß es am vergangenen Sonntag in der zünftig geschmückten Strandbar, in der an diesem Abend „Bayern-Party“ angesagt war.

 

Zahlreich und gut gelaunt erschien die Gästeschar mit jeder Menge Leckereien im Gepäck. Alle hatten sich in fesche Dirndl und Krachlederne gequetscht und es wurde sofort munter drauf los geschunkelt. Die wunderhübsche Selene in ihrem ebenso wunderschönen Elvis-Dirndl musste allerdings nach ein paar Maß Bier auf Ex und Rekord-Schnell-Schunkelei leider schon frühzeitig die Party wieder verlassen. Anatol dagegen war den ganzen Abend auf der Suche nach einem gescheiten Fingerhakeln-Partner, doch leider ohne Erfolg. Auch der liebe Simba wollte sich auf das vergnügliche Gehakel nicht einlassen, hatte er doch nur Augen für sein erstes Date namens Winny. Mit Enzian-Schnaps spülte er seine Nervosität ruckzuck hinunter und hofierte seine Liebste formvollendet. Bei einer kräftigen Brotzeit wurde dann endgültig das Eis gebrochen und Winny hätte, wenn es an diesem Abend noch einen Wettkampf im Laut-Rülpsen gegeben hätte, mit Sicherheit den ersten Platz belegt, allerdings dicht gefolgt von Kater Max. Der arme Lulu aber, der sich scheinbar mit der schönen Innendekoration vollkommen verausgabt hatte, brach unter der Last seines Bierbembelhutes zusammen, nachdem er gerade noch Knabbereien verteilt hatte, und schlief umgehend am Tisch ein. Da half selbst ein Knutschi von Butchi nichts mehr. Für Erasmus dagegen, der erst an diesem Abend erfuhr, dass er Pet of he Day geworden ist, gab es kein Halten mehr und er feierte ne richtige Sause mit Bier und Prickelbrause bis er zu späterer Stunde mit Lina unbedingt noch die Schlüpfer stürmen wollte oder war es Schlüpferstürmer trinken? Adriano hatte sich jedenfalls mit seiner Party alle Mühe gegeben und so wurde ausgelassen gefeiert gejodelt und getanzt, dass sich die Balken bogen und es wurde so einige Male der Holzmichl nicht endlich mal sterben gelassen. Spätestens beim Schuhplattler haben sich dann alle auf die Backen gehauen, bis sie bluteten. Nur Moritz schien ein paar Koordinationsprobleme zu haben und vermöbelte lieber die anderen, statt sich selbst. Wir gehen mal davon aus, dass das keine Absicht war. Natürlich wurde auch nach Herzenslust zünftig gejodelt und jeder wollte das heißbegehrte MSP-Jodel-Diplom ergattern. Nachdem Lina allerdings schon nach kurzer Zeit mit Schlundzäpfchenkrämpfen aufgeben musste und sich lieber mit ihrem Flachmann, Adriano und den anderen Jungs zum Gurgeln in die Ecke verdrückte, stand am Ende unser fescher Schoaschl Gary als „Holladiriiiii-du-Dödl-du“-Superjodler des Tages fest. Nun stand Karaoke auf dem Plan und Kater Max wurde unfreiwillig freiwillig als erster Sänger auserkoren. Nach anfänglichem Zögern sang er sich aber bei dem No.1-Chartstürmer „Heidi, deine Welt sind die Berge“ schier in Ekstase und wurde erst nach einiger Zeit durch lautes Mitgegröhle seiner Sanges- und Saufkumpanen auf den biernassen Boden der Strandbar zurück geholt. Ein weiteres Highlight des Abends bildete unsere bayrische Bläckföös-Family Gatito, Charlyn und Krümel Einstein. Mit bester Laune, in wunderschönen Trachten und jeder Menge Leckereien unterm Wams, waren sie der strahlende Mittelpunkt. Auch auf der Tanzfläche ließen Gati und Charlyn elegant die Unterröcke bis zum Blitzen von Charlyns rosa Spitzenhöschen fliegen und tanzten sich die Pfoten wund, während sich Einstein den Abend mit Almdudler bis zum Abwinken versüßte. Einzig der von Gatito für seine Liebste gewünschte Zillertaler Hochzeitsmarsch warf ein paar ungeklärte Fragen auf. Vielleicht lag es aber auch allein daran, dass Gati mit dem Verstehen der an diesem Abend von allen anderen fließend gesprochenen Bayrischen Sprache so seine Probleme hatte.

Es war ein rundum gelungener Abend und alle gingen froh und munter nach Hause… alle… bis auf Oskar, der dann doch dem einen oder anderen Weißbier zu tief ins Glas geschaut hatte und sich den kompletten Abend noch einmal im Taxi durch den Kopf gehen lassen musste. Um die Begleichung der Rechnung in Höhe von 467,23 € incl. Polsterreinigung hat sich dann Adriano am nächsten Morgen netterweise gekümmert.

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Mo

27

Feb

2012

Reisebericht 26.02.2012

Reisebericht vom 26.02.2012

Senkrechtstart ins Glück!! Der Flieger von Cat-Air befand sich binnen Sekunden auf seiner Flughöhe von 11.000 Metern und glitt nahezu lautlos dahin. Lina hielt weiterhin mein Pfötchen, und im Lauf der Beruhigungshypnose versank ich selbst in den Tiefen ihrer wunderschönen Augen. So kam mir der Flug wie ein Fünf-Minuten-Päuschen in der Strandbar vor. Nach einer perfekten Landung auf Hispaniola stiegen wir die Gangway hinunter, um unser Boot zur Trauminsel Haiti zu erreichen. Noch auf der Gangway flog unser Blick über die atemberaubende Kulisse der Inselwelt. Eine Delegation von rund fünfzig Katern erwartete uns mit rosa Blumenkränzen im Flughafengebäude. Ich winkte freundlich und hatte ein mulmiges Gefühl. Waren die MSP-Reporter bereits wieder auf unserer Spur....doch nein, der Empfang galt nicht Lina und mir, sondern unseren lieben Begleitern Oskar und Moritz, deren Erscheinen frenetisch bejubelt wurde.Es handelte sich hier - ein Blick auf hochgehaltene Schilder in der Menge öffnete mir die Augen - um die Delegation der lange unterdrückten Island-Gay-Cats, die das Coming-Out unserer Helden im Internet verfolgt hatten. Ich stahl mich mit Lina vorbei an jubelnden Katerchor und wir nahmen den Cat-Shuttle zu unserem Hotel.

 

Nach einem Begrüßungscocktail " Haiti-Dream" wurden wir zu unserer Suite geführt, und der Blick von der Terrasse auf das türkisschimmernde Meer haute uns glatt um. Lina hatte bereits die Wunderschöe Kuscheldecke ausgebreitet, und wir erholten uns von den Strapazen des Fluges.

 

Später erkundeten wir die Hotelanlagen und genossen den Nachmittag am Pool. Nach einem exorbitanten Mahl, das hauptsächlich aus frischen Meeresfrüchten bestand und mit Catsecco zu einem reinen Gaumenschmaus wurde, beschlossen wir, noch ein wenig zum Strand zu gehen. Tatz-in-Tatz schlenderten wir die Promenade entlang, doch der Strand war völlig überfüllt von Badegästen, die Oskars Kitty-Badeanzug bewunderten. Oskar war hin und weg, Moritz schien etwas eifersüchtig und aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, dass er sich zurückzog und im dunklen Eingang einer " Bunga-Bunga-Bar" verschwand.

 

Lina und ich trotteten derweil zum Hundestrand, da es hier wesentlich ruhiger zuzugehen schien. Allerdings irritierten uns die vielen Schilder " Bitte Ruhe", "Keine Fellmausspiele am Strand" und " Keine mitgebrachtenGetränke erlaubt". Während ich mutig zum Wasser lief, brülltze ein großer Afghane mit Megafon : " Keine Köpper, keine Ballspiele im Wasser", und ein rastalockiger Pudel fragte Lina: " Wolle Rolex kaufe?"  Wir zogen leicht desillusioniert weiter.

 

Bald wurde es ruhiger, und in einem Palmenhain nahe dem Wasser zog ich an einem waldameisenfreien Plätzchen ein weißes Tischtuch aus meinem Rucksack, breitete es aus, stellte Kerzen, Catsecco und erlesene Knabberlis dazu und wir genossen die Nacht unterm Sternenzelt. Mehr von dieser wunderbaren Nacht zu berichten, verbietet sich dem verantwortungsvollen Protokolleur.

 

Am Morgen zurück im Hotel erwartete uns ein fürstliches Frühstück, und nachdem Lina Moritz mit 15 Catpresso zu neuem Leben erweckt hatte, befreiten wir Oskar mittels einer Kaution von 50.000 Gateuro aus dem örtlichen Gefängnis, wo er die Nacht wegen " Erregung öffentlichen Ärgernisses und Abhalten einer ungenehmigte Demonstration " verbracht hatte. Eine Fahrt mit dem Glasbodenboot über die Korallenriffe und eine lustige Bananenbootfahrt rundete den Tag ab, bevor wir uns...der Eine vielleicht etwas glücklicher als der Andere...ans Kofferpacken machten...My home is my Castle!!

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Di

14

Feb

2012

Mit dir (für meine geliebte Lina von ihrem kleinen Weltenbummler :-) )

Wir sehn uns hier nur virtuell, doch trotzdem spürte ich ganz schnell, das da etwas Besondres war: DU bist ganz einfach wunderbar!

 

So wertvoll wie der größte Schatz, zur Nacht mein Kuscheldeckenplatz.

 

Mit dir, da kann ich Pferde stehlen, oder mit Freud`den Tag beseelen, mit dir von früh bis spät nur lachen und jede Menge Spässe machen.

 

Mit dir, da ist der Tag viel heller, mit dir da schlägt mein Herz viel schneller. Mit dir will ich viel Zeit verbringen, für dich bei Vollmond Lieder singen!

 

Mit dir will ich das Frühstück teilen, mit dir mich nach Paris abseilen, am liebsten täglich um die Welt, mit dir bis unters Sternenzelt.

 

Du bist für mich von größtem Wert, viel mehr als jedes Ritterschwert, mehr als Gold und Edelsteine, mit dir, da kommt mein Tag ins Reine.

 

Mit dir wünsch ich mir noch mehr Zeit, ne kleine Katzenewigkeit!

 

Mit dir, da brauch ich keine Ringe, es reicht, wenn ich vor Freude springe, wenn ich mit dir den Tag begrüße, und Abends sag:Schlaf gut, du Süße!!

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Mo

23

Jan

2012

Caspar und seine Freunde

Eigentlich ist dies die Geschichte von Kater Caspar, der irgendwo im Mai 2003 in Bochum geboren ist und im Alter von drei Monaten in einem Schrebergarten gefunden und im Tierheim Bochum abgegeben wurde. Doch man kann die Geschichte nicht erzählen, ohne von Liesel (vormals Isabella ) zu berichten, die uns alles beibrachte, was ein Dosenöffner so wissen muss. Liesel wohnte ihr ganzes bisheriges Leben bei einer alten Dame in Überruhr, und als die alte Dame starb, war es schwer, für ein altes Katzenmädchen ein neues Zuhause zu finden. Der Zufall wollte es, dass wir zu dieser Zeit beschlossen hatten, einer Katze aufzunehmen, um Katja die Angst vor dem Alleinsein zu nehmen. Dass Liesel nicht 8 sondern bereits 13 Jahre alt war, hatte die freundliche Dame vom Katzenschutzbund geschickt im Katzenpass geändert, aber das Alter tat der Liebe keinen Abbruch. Die kleine zarte Katzendame wohnte bis zum 12.06.2003 mit uns zusammen, sie wurde geliebt und bespielt und nahm Katja die Angst. Der Familie brachte sie Disziplin bei, z. B. Pünktlich zusammen zu essen – wobei Liesel brav auf der Eckbank am Tisch saß und mit kleinen Tatzenstubsern bat, sie doch möglichst nicht zu vergessen – und sich gefälligst spätestens um 20 Uhr im Wohnzimmer zu versammeln, damit sie in Ruhe über der Heizung einschlafen konnte. Als Liesel im stolzen Alter von 19 Jahren ins Regenbogenland ging, sollte dies eigentlich das Ende der Katzenherrschaft in unserem Haushalt sein. Die Näpfe verschwanden im Schrank, ein kleiner Kratzbaum und das Katzenklo im Keller und es wurde Urlaub gemacht. Zurück daheim war es schwer, die Wohnungstür zu öffnen, ohne dass ein vertrautes Köpfchen in der Diele wartete und einen hoffnungsvolle Kugeläuglein so lange ansahen, bis der Napf gefüllt ( bloß nicht dasselbe Futter wie heute Morgen! )und Katz zufrieden schnurrend auf dem Schoß eingerollt lag. Und so blätterte man ein wenig sehnsüchtig im Internet auf Tierheimseiten, schaute im WDR Tiere suchen ein Zuhause, und an einem Tag im September 2003 erscholl ein „Oh Gott wie süüüüß“ in der Damenwelt. Man starrte gebannt auf den Bildschirm, auf dem – grau-scharz-getigert mit weiß, EKH- Caspar, dreizehn Wochen alt stand. Auf dem Bild schaute ein kleiner Kater mit großen Augen den Betrachter an und bat, ihn doch bitte aus dem schrecklichen Tierheim zu befreien. Nur einen Anruf später saß man bereits im Auto und war auf dem Weg nach Bochum. Die Eingangshalle war schnell durchquert, und während ich noch brav an der Anmeldung wartete, hatten die Dosenöffner-Damen offenbar Robbie Williams im Tierheim entdeckt, jedenfalls konnte man das aus den entzückten Rufen ( Mein Gott ist der niedlich, süß, putzig....) schließen. Es war nicht Robbie, sondern Caspar, der uns als ängstlicher Zeitgenosse vorgestellt wurde, der aber gut frisst. Nun war er an diesem Tag gar nicht ängstlich, eroberte alle potentiellen Dosenöffner/innen mit lustigem Spiel und seinen großen Katzenkinderaugen, machte vor Aufregung ein bißchen Pipi, und ein paar Tage später zog er bei uns ein. Trinkschale, Näpfe, Kratzbaum und Klo wurden wieder aufgestellt, und Liesel schaute kopfschüttelnd aus dem Regenbogenland herüber. Sie hatte gern ihren Napf an einen kleinen Artgenossen weitergegeben, doch die mühsam erlernte Disziplin war dahin. Es wurde stundenlang getobt, sie sah Caspar auf dem Eßtisch ( ja, auf dem Eßtisch! ) laufen und sogar erschöpft dort einschlafen, er verstieg sich zur Weihnachtszeit in der Tannenbaumspitze und ließ nachts Weihnachtsbaumkugeln durch das Wohnzimmer rollen. Ein Irrenhaus!!!! Außerdem aß Caspar alles, was in den Napf kam, und zwar gern und viel. Doch es kam eine Zeit, vielleicht als der Weihnachtsbaum des Jahres 2003 verschwand und das neue Jahr mit dem üblichen Arbeitsalltag der Dosenöffner begann, da schien es Caspar langweilig zu werden. Er zog sich oft ins Bett zurück, schlief lang und viel und spielte nur halbherzig mit den Fellkügelchen, die zwischen Wohnzimmer und Diele hin und her flogen. Außerdem wurde er auch ein wenig dicker. Und hier, an diesem Punkt, beginnt eine neue Geschichte. Sie ist der Grund, warum ich am 16.Mai 2010 hier auf der Terrasse sitze , auf einen Pflanztopf im Garten mit einem herrlich blühenden Rhododendron schaue und zu schreiben begonnen habe, damit niemand diese Geschichte vergisst. Die Tage, an denen es Caspar langweilig wurden, haben alles verändert und die letzten sechs Jahre wie im Flug vergehen lassen.

 

Der therapeutische Ansatz war gemacht, und die Damen dachten an einen weiteren Robbie Williams ( würg ), Dosenöffner-Herrchen an eine langbeinige Katzenschönheit zum Schmusen und ein wenig an Liesels Disziplin! Und wieder wurde das WWW bemüht, Tierheime in ganz Deutschland ausgespäht, um Caspar den/die richtige Partner/in zu vermitteln. Der Zufall – oder eine ganz besondere Fügung – führte auf die Internetseite der Arche Noah Teneriffa. Noch während ich auf die schöne Katze Cona setzte, rührte uns alle die Geschichte von drei Katzenkindern, die vor der Tür der Arche in einem mit einem Betonklotz beschwerten Pappkarton abgestellt worden waren. Man nannte sie Alia, Alice und Alio, und das Bild von Alio, dem „explodierten“ kleinen Kater werden wir wohl alle niemals vergessen (explodiert sah er aus, weil er ein fast hundertprozentiger norwegischer Waldkater war, das merkten wir aber erst nach einigen Monaten, als sich seine Halskrause entwickelte und die wunderbar weichen Fellbüschel unter seinen Füßen immer größer und Laminat-ungeeignet wurden). Cona wurde schnell überstimmt, eine E-Mail an die Arche gesandt und bangend eine gefühlte Ewigkeit auf die Antwort aus Teneriffa gewartet. Doch der Anruf kam, und es kamen Wolfgang und Karin aus Duisburg, um mit strengem Blick und noch strengerem Fragebogen auf dem Klemmblock das potentielle Heim des Herrn Alio zu inspizieren.

 

Caspars Heim, seine Spielkiste mit zur Höhle ausgebautem Umzugskarton und der vernetzte Balkon mit Blick aufs kleine Wäldchen wurden wohlwollend betrachtet! Dann kam der 14. Februar 2004, und auf dem Flughafen Frankfurt landete eine Maschine aus Teneriffa. An diesem kalten Winterabend fuhr ich zum Tierheim in Wermelskirchen und erhielt eine kleine blaue Flugtasche mit schniefendem, niesenden Inhalt. Ich versuchte während der ganzen Fahrt, beruhigend auf das eingerollte Fellknäuel einzureden, und als wir am späten Abend endlich daheim angekommen waren, wurde die Tasche vor dem Katzenklo in der Diele geöffnet. Doch viel Zeit blieb nicht, ihn zu betrachten, denn der Gast verschwand in der hintersten Ecke der Küche. Der kurze Augenblick hatte jedoch gereicht, die Mädels zu begeistern, nur Caspar verzog sich sofort im Schlafzimmer unter dem Bett, toll! Der kleine Alio arbeitete sich irgendwann nachts bis ins Esszimmer vor, versteckte sich unter dem Buffet, doch auch Caspar muss die Neugier gepackt haben, allerdings hatte ihn wohl schnell aller Mut verlassen, denn am Morgen war er wieder unter dem Bett, nur in der Badewanne hatte er ein Geschäftchen zurückgelassen, war wohl zu gefährlich, zur Katzentoilette zu schleichen, während das gefährliche Wesen im Esszimmer lauerte. Inzwischen hatte sich Alio laut schnurrend und brummend unter seinem Buffet von Katja streicheln und beschmusen lassen. Zumindest in dieser Hinsicht war das Eis wohl gebrochen! Auch schien es ihm Mut gemacht zu haben, denn in der nächsten Nacht hatte er sich ins Wohnzimmer vorgearbeitet. Auch bei Caspar siegte die Neugier, und irgendwann an diesem Abend stoben beide plötzlich unter der Couch hervor und begannen zu rennen, zu toben und zu spielen. Bald schliefen sie zusammen im Bett oder im Sessel, entdeckten gemeinsam den Balkon oder stritten um Papierbögen, Kartons oder kleine Teppiche, ohne das jemals Ernst aus dem Spiel wurde. Denn ohne das wir etwas davon mitbekamen, hatte Alio das Kommando über die ganze Familie übernommen. Eine Fellmaus vor die Füße gelegt, und der Dosi funktionierte und warf sie für ihn. Traurig auf die Fernsehzeitung legen und der Dosi nahm ein Bändchen und zog es durch die Blätter, bis alles zerfetzt war. Ein Kopfstößchen mit Hüpfer, und das nächste Lecker war gewiss! Und so vergingen wunderschöne Monate, hundert Fellmäuse wurden geknackt, von ihrem Schwanz befreit oder im Wassernapf versenkt, und nur selten flog ein Blumentopf von der Fensterbank. Allein die nächtliche Inspektion der höheren Küchenregionen führte zu einem Desaster, denn ein nächtlicher Knall holte alle Dosenöffner aus den Betten. Einbrecher, Explosion, Erdbeben????????? Nein , ein kleiner Kater saß in der Küche zwischen den Trümmern des Glasregals, dass über der Arbeitsplatte Heimat vieler Kaffeetassen und Dekorationsgegenstände gewesen war. Doch da der Blick des Herrn Alio --- ich hab` nichts gemacht ----- klar bewies, das er unschuldig war und der Bluttropfen am Boden mit der leicht lädierten Vorderpfote üüüüüberhaupt nichts zu tun hatte, wurde aufgeräumt und weiter geschlafen.
 

Und keinem von uns kam es ungewöhnlich vor, dass Alio immer und überall war und sich kümmerte, um Caspar, um Katja und alle, die im Haus waren oder zu Besuch kamen. Morgens der Erste im Bad bei mir, abends der Letzte, der Katja ins Bett begleitete. Das sein Verhalten nur Ausdruck seiner Krankheit war, wurde uns allen erst bewusst, als Biene ins Haus kam. --------------------------------------------------- Der Wunsch nach einem Katzenmädchen war geblieben, wenn auch nur bei mir, doch geschickte Überzeugungsarbeit mit Dackelaugen ( nachher werden beide Kater dick und faul!!! ) führte wie der stete Tropfen zum Erfolg. Nachdem es mit Layla aus der Katzenhilfe Greven nicht geklappt hatte, erreichte uns ausgerechnet auf dem Langenberg im Sauerland während eines Kurzurlaubes ( Katja hatte derweil Katzendienst ! ) der Anruf aus Greven, dass in einer Turnhalle süße Katzenbabys gefunden worden waren, von denen eines etwas für uns sein könnte. Zuhause das Bild des Knäuels im Internet betrachtet, war der Name Biene schon vergeben, und Anfang November 2005 kam ein winziges, verfressenes Fellkügelchen ins Haus, gerade 9 Wochen alt. Eine süße, verspielte Maus, die selbst Caspar zu neuer Energie verhalf, allerdings mit kleinen Fehlern, denn Hindernisse kannte Biene nicht. Eine Fliege? Drauf mit Juhu, egal was umfällt, ich habe sie!!! Der Lärm zerbrochener Vasen oder Flaschen war völlig egal, nur nicht das Ziel aus den Augen verlieren. Und irgendwann erschöpft in einer Hand oder Katjas Arm oder auf Petras Decke einschlafen. Ein einziges Rennen und Toben füllte die nächsten Wochen aus, nur Alio schien genervt, er ließ Biene nicht in Ruhe spielen, nahm ihr jedes Spielzeug weg und meckerte und fauchte. Er erbrach oft und war wie ausgewechselt, wenn etwas nicht nach seinem Willen lief, und die ganze Aufregung war wohl Auslöser für den Zusammenbruch. Den Nikolausabend 2005 wird niemand von uns vergessen, denn Alios Schmerzensschrei ging uns allen durch Mark und Bein. Er lag auf dem Kratzbaum, auf einer der höchsten Etagen, die Augen kohlrabenschwarz vor Schmerzen und sein Körper zuckte konsulvisch. Schnell in die Klinik nach Altenessen, und in der Nacht die schlimme Diagnose: Darmversagen. Ein Fremdkörper konnte beim Röntgen nicht entdeckt werden, und so musste er in der Klinik bleiben, um am Morgen operiert zu werden. Uns blieb zu beten, zu bangen und zu hoffen, und die kleine Kerze auf dem Wohnzimmerschrank brannte den ganzen Tag und die nächste Nacht, um vielleicht zu helfen, die Lebenskraft zu erhalten. Und nach all den Tränen der ersehnte Anruf: Er hat die OP überlebt und ist wach. Die Blutuntersuchung hatte zudem eine Schilddrüsenerkrankung aufgezeigt, die Ursache für das Organversagen war. Nur an einen Besuch war nicht zu denken, es sollte kein Heimweh geweckt werden.

 

Doch der kleine Mann fraß nichts in der Klinik, also wurde er uns nach drei Nächten in der Klinik mit nur noch 4 ½ Kilo Gewicht und einem Berg von Medikamenten mit nach Hause gegeben. Alio freute sich riesig, als er abgeholt wurde, er brummte laut und gab trotz seiner Schwäche Kopfstößchen, die uns Hoffnung machten. In den folgenden zehn Tagen hat die ganze Familie mit Alio gekämpft, Antibiotika, MCP und Schilddrüsentabletten flogen bei unseren ersten unbeholfenen Versuchen durch das Kinderzimmer, in dem er nun isoliert bleiben musste, um die OP-Narbe zu schützen. Doch alle hielten durch, die Medizingabe wurde verfeinert, Futter gab es aus der Hand , auch Petra tauchte tapfer die Finger ins Futter und schaffte die ersten Bissen, die allen viel Mut machten. Leberwurst vom Finger, Sheba aus Katjas Hand, Alio fraß und begann zu kämpfen, die langen Nächte mit der Hand auf der großen Narbe am Bauch ( die ja nicht geputzt oder gekratzt werden durfte ) gingen irgendwann vorbei. Am Morgen des 22.12.2005 war es endlich soweit, die Fäden wurden gezogen, und das schönste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten war, dass Alio wieder durch die Wohnung streifte und auf dem Geschenkpapier lag. Alle Gedanken der Familie, Biene wieder abzugeben, um Alio den Stress zu nehmen, wurden vom Familienrat für erledigt erklärt. Das war auch gut so, denn plötzlich begann Alio sie zu putzen, mit ihr in Katis Bett zu kuscheln, und heute ist uns allen klar, wie wichtig und richtig diese Entscheidung war, denn die zwei waren nicht mehr zu trennen. Es war ein anderer, ein neuer Alio, der da aus der Klinik gekommen war, erwachsener und ruhiger, stark und souveräner als der kleine Quirl, der vorher durch die Räume gefegt war. Er liebte Biene, rannte und tobte noch mit Caspar, aber er nahm oft Auszeiten und konnte auch mal zuschauen, was in seiner kleinen Welt passierte. Mit dem Umzug am 18.04.2006 verließen wir das Dachgeschoss in Holsterhausen und bezogen unser erstes Erdgeschoss mit Terrasse und Garten, und es wurde sofort das Versprechen eingelöst, dass ich Alio zur Zeit seiner schweren Erkrankung gemacht hatte: die große Terrasse wurde komplett vernetzt.
Drei Wochen nach dem Umzug konnte das neue Reich erobert werden.Wieder gab es Tränen, nur dieses Mal waren es Tränen der Freude und der Dankbarkeit.Wie der König der Löwen bezog Alio seinen Königsfelsen und hielt Wacht über sein Reich und seine Freunde. Caspar bezog den mit Gras bewachsenen Kasten, Biene meist den begehrten Gartensessel von Petra, und es wurde geschaut: Vögel auf der Wiese!Ein Igel! Ein Hund! Eine andere Katze! Ich bin hier und passe auf, komme wer will !!! Regenwurm, Schmetterling und Eichhörnchen, kalte und warme Tage, Schnee an den Tatzen, Sturm oder Hitze, nichts ist unseren Fellen fremd geblieben. Auch Karin und Wolfgang vom Verein aktiv-fuer-tiere.com kamen ab und an, um Alio und seine Familie zu besuchen. Allen gefiel das Freigehege, und so vergingen zwei schöne Jahre im Miezenland ( wenn man den blöden Sturm Kyrill mal vergisst, der einige Spuren am Gehege hinterließ, jedoch nichts, was sich nicht wieder reparieren ließe! ) Im Juni 2008 klingelte das Telefon, und Wolfgang berichtete von einer halbwilden Stadtwerke-Katze, die eigentlich nur kastriert werden sollte, dann jedoch acht Junge in seinem Keller bekommen hatte! Doch die Katzenmama wollte weiter draußen leben, und so musste sie nach der Kastration wieder freigelassen werden. Die Kleinen blieben bei Pflegefamilien, leider haben es drei nicht geschafft. Die Verbliebenen lebten bei Karin und Wolfgang in einem kleinen Ställchen, bekamen erst Fläschchen und später Babykatzennahrung und gediehen prächtig. Die Einladung zum Kaffeetrinken blieb – wie sollte es auch anders sein – auch für uns nicht ohne Folgen!! Benisha, Bommel, Emily, Nina und Nino waren goldige Fellknäuel, Petra war sofort in Benisha verliebt, Katja und meine Wenigkeit in die zarte Emily mit dem Schlafzimmerblick. Und wo Platz für drei ist, ist doch auch Platz für vier, oder.........? Bald war klar, dass Karin sehr an Benisha hing, und so kam die kleine Emily im August 2008 in unsere große Familie. Caspar und Alio mochten den kleinen, wilden Kobold, und nach drei Wochen verlor auch Biene den skeptischen Blick, verzichtete auf den obligatorischen Klaps, wenn Emily ihr zu nahe kam und - welche Ehre – putzte den kleinen Wichtel. Emily ging klug jedem Ärger aus dem Weg, und wenn sie doch mal zu weit gegangen war, z. B. beim Spiel „ Ich hüpfe über den großen Alio “ warf sie sich blitzschnell auf den Rücken: Ich ergebe mich, tu mir nichts, ich bin ja noch so klein!! Die Masche zieht bis heute, und so kommt man prima durchs Leben!!! Da schon jeder Katz seinen Platz in der Familie hatte – Alio in Katjas Bett oder auf ihrem Schoß, Caspar immer in seiner Nähe und Biene in ihrem Körbchen oder auf dem Kratzbaum – war Petras Decke die erste Wahl, und so war schnell der künftige Kashmir-Kuschelplatz gefunden. Laut und selbstbewusst fordert Emily ihr Recht ein. Futter von Kai und Kuscheln mit Petra, spielen mit Allen! Toben mit Caspar und Biene, manchmal sogar mit dem tollen Alio - Juhu - wenn der nicht gerade schnarchte oder bei solch kindischem Gebaren meckerte.
Rollig!! Emily jodelt den ganzen Tag und die halbe Nacht. Und als Vater ihrer ersten Kinder hat sie sich ausgerechnet den armen Alio ausgesucht! Alio, ich will ein Kind von dir! Der versteht gar nichts, und Emily versteht nicht, dass er höchstes noch Onkel werden kann, also ist es Alios Rettung, dass die Kastration dem Spuk ein Ende bereitet. Wieder vergeht die Zeit im Flug, eine Maus auf der Terrasse kann vier ausgewachsenen Raubtieren entkommen, aber Emily fängt einen kleinen Vogel! Sie verschwindet mit ihm im Schlafzimmer unter dem Bett, allerdings nicht ohne Alio, der ihr die Beute streitig macht. Ruckzuck hat er das arme Vögelchen am Fenster erwischt und rennt mit der Beute im Mäulchen zurück ins Wohnzimmer. Mein Einsatz ist nicht umsonst, er lässt das arme Ding los, auf dem Rücken liegend und die Füße zur Decke gerichtet. Aber ätsch, als ich den Kleinen auflesen will, hebt er ab und entwischt putzmunter durchs Netz in den Garten , veräppelt!!!! Es ist fast immer was los, und wenn mal nicht: Nickerchen! Und wenn man gerade denkt, alles könnte immer so weitergehen, dreht sich das ganz große Rad und das Schicksal hat völlig andere Pläne. Am 01.Mai 2010 war alles wie immer. Katja war schon früh zu einem Turnier unterwegs, Petra schlief noch und ich holte Brötchen. So ging es schon früh um Acht bei herrlichem Frühlingswetter auf die Terrasse, Caspar im Kasten, Biene und Emily auf Vogelschau und Alio auf dem Königsfelsen, die Nase im Wind und das schöne Fell zerzaust. Eine gute Stunde später auf dem Weg zum Bad wurde ich von einem fröhlich hopsenden Alio überholt, der sich dann über den Napf mit den Brekkies hermachte. Nur fünf Minuten später verließ ich das Bad, um direkt auf die Terrasse zu Kaffee und Zeitung zurückzukehren. Doch welch ein seltsames Bild auf dem Teppich in der Mitte des Wohnzimmers! Alio ( schlafend, ruhend ? ) auf der Seite liegend, seine drei Freunde in einem merkwürdigen Dreieck um ihn herum sitzend, still, beinahe andächtig. Einen Schritt weiter begann ich das schreckliche Bild zu begreifen, das leicht geöffnete Mäulchen, die schönen Augen starr blickend: Alio hatte uns verlassen, ohne Anzeichen, ohne Laut und – glücklicherweise – auch ohne Schmerzen hatte sein Herz aufgehört zu schlagen. Caspar, Biene und Emily hatten alles längst verstanden und ihren Freund ein Stück des Weges ins Regenbogenland begleitet. Diese Geschichte ist viel länger geworden, als ich am 16. Mai 2010 gedacht habe, und heute, am 06. Juli 2010, sind alle Erinnerungen, die Petra und Katja noch ergänzt haben, mit in die Erzählung eingeflossen und ich sitze auf der Terrasse und blicke auf den Pflanztopf mit dem Rhododendron, in dem die Asche eines guten Freundes ihren letzten Platz gefunden hat. Er blüht heute nicht mehr, aber er ist schon schön gewachsen, und Caspar beobachtet einen Vogel im Garten, denn das Leben geht einfach weiter. Am 01. Mai 2010 haben wir gefühlt, das die Welt für einen kurzen Moment stehen geblieben ist, aber sie dreht sich weiter, auch wenn am Einkaufsdonnerstag niemand mehr die Einkaufstaschen durchwühlt, am Freitag pünktlich zur Pizza auf den heißen Thunfisch wartet und der Platz in Katjas Bett leer bleibt. Für Caspar und seine Freunde kommen – hoffentlich! - noch viele Frühlingstage, an denen der Rhododendron blüht. Ich hoffe, wir sind noch lange miteinander glücklich, und irgendwann, wenn wir wieder denken, es könnte immer so weitergehen, wird ein Dosenöffner auf den Rhododendron schauen und die Geschichte vollenden, die Geschichte von Liesel, Caspar, Alio, Biene und Emily und.......???? Fortsetzung folgt.....
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Mi

18

Jan

2012

Eine Weihnachtsgeschichte

Eine Weihnachtsgeschichte:Als auch das letzte halbwegs heile Geschenkpapier zerfetzt und zerknittert unter dem Wohnzimmerschrank verschwand, so, dass man es nicht einmal mehr mit größter Anstrengung und ausgefahrenen Krällchen erreichen konnte, als Frauchen die heruntergepurzelten Kugeln unter dem Weihnachtsbaum eingesammelt und sicherheitshalber in einer Schublade verstaut hatte, fiel der kleine Adriano in seine Kratzbaum-Hängematte und schlief augenblicklich ein. Als er mitten in der Nacht erwachte, meinte er ein sanftes Streicheln auf seinem Rücken gefühlt zu haben. Er öffnete vorsichtig ein Auge und wurde unmittelbar von einem hellen Licht aufgeschreckt. „Keine Angst“, flüsterte sanft ein großer,blütenweißer Kater, auf dessen Rücken sich Flügel befanden, die dieses sternengleiche Licht im Raum verbreiteten, und fuhr fort, Adriano zu streicheln. „ Du bist unglücklich?“ fragte das seltsame Wesen und sah tief in Adrianos Augen. „ Ein wenig schon“, antwortete Adriano. „ Alle schimpfen mit mir, wenn ich in dem bunten Baum herumklettere, und dass ich die schönen, bunte Pakete ausgepackt habe, als alle in der Kirche waren, hat ihnen auch nicht gefallen, Adriano mach dies nicht, Adriano mach das nicht, komm da raus….., ich weiß gar nicht, ob die mich noch mögen! Sonst wurde ich jeden Tag nur gestreichelt und verwöhnt.“ „Halt dich an mir fest“, sagte der weiße Kater, und als Adriano zupackte und sich am Rücken des Großen festhielt, wurde er in atemberaubender Geschwindigkeit hinauf zum Sternenzelt getragen, ohne dass das Fenster im Wohnzimmer auch nur ein kleines Hindernis dargestellt hätte. Im Flug durch Spiralnebel und vorbei an Milliarden von Sternschnuppen tauchten sie in ein regenbogenfarbenes Sternenfeld ein, und kurz darauf endete der rasante Flug am Fuß eines gigantischen Weihnachtsbaumes, dessen Kerzen in gleißendem Licht strahlten, so hell, dass Adriano zunächst gar nichts mehr sah. Dann kristallisierten sich bunte Kugeln heraus, Strohsterne raschelten von Geisterhand bewegt, und plötzlich sah er sie: Ungezählte kleine Katzen kletterten im Dickicht der Zweige herum, purzelten, schaukelten und baumelten zwischen herabfallendem Baumschmuck, der sich immer wieder selbst und wie durch Zauberei an anderer Stelle an den Baum hängte. Das Lachen der tobenden Katzen erfüllte nun den ganzen Ort, und Adriano fragte schüchtern:“ Wer sind die alle?“ „ Das sind alle Katzen der vergangenen Jahrhunderte, die einmal auf der Erde gelebt haben“, antwortete der Große, und plötzlich raste ein hübscher, junger Kater mit großen, strahlenden Augen und hoch erhobenem buschigem Schweif auf sie zu. „ Hey, du Trauerklops, was bläst du Trübsal an diesem wunderbaren Ort?“ fragte er, und ohne dass Adriano etwas sagen konnte, fuhr der lustige Kater fort zu sprechen:“ Als ich klein war, ging es mir wie dir, alle meckerten, der schöne Baum, die schönen Kugeln, und ich war traurig wie du. Im nächsten Jahr war ich erwachsen, und ich habe nur noch ein bißchen am Baum gerupft, und im dritten Jahr haben die Menschen Strohsterne ganz nach unten gehängt, damit ich mit ihnen spielen konnte. Sie haben gelächelt, wenn ich den Strohstern durch die Wohnung gejagt habe, und das Geschenkpapier haben sie vor mich hingelegt und die Paketbändchen darunter weggezogen, damit ich in den Knäuel hineinspringe! Und als ich gehen mußte, saßen sie unter dem Weihnachtsbaum, und sie haben geweint, weil niemand mehr die Kugeln hinunterwarf oder einen Stern jagte. Und jetzt geh los und tobe, ohne an Morgen zu denken, und wenn sie schimpfen, dann denk an meine Worte! Sie lieben dich so sehr, und was ist ein Meckertag gegen 364 Tage Liebe!“ „ Kenne ich dich nicht von irgendwo her?“ fragte Adriano den wuscheligen Kater. „ Schau auf die Bilder deiner Menschen, vielleicht erkennst du mich ja dort!“ Der Kater gab Adriano einen tüchtigen Nasenstubser und raste zurück in den Baum, um wieder mit dem wilden Spiel zu beginnen. „ Komm,“ sagte der Große, und Adriano hielt sich wieder an ihm fest, und wieder hoben sie ab und jagten davon. Adriano sah noch einmal zurück, und viele der kleinen Katzen winkten ihm fröhlich zu. „ Sie sind hier alle wieder jung und gesund, egal was ihnen in ihrem Leben geschehen ist,“ rief ihm der Große zu, und Augenblicke später war er wieder auf seinem Kuschelplatz… Am Morgen erwachte er sehr früh, alle schliefen noch, und er sprang hinab vom Kratzbaum und hinein in den Weihnachtsbaum. „Adrianooo!“ tönte es von allen Seiten, und als er aus dem Baum stob, sah er, dass Herrchen grinste, während Adriano unter seiner Hand hindurchfegte. In der Diele stoppte er seinen Lauf, und sein Blick fiel auf ein Foto an der Wand, und, ja, ganz sicher, der große wuschelige Kater auf dem Foto hatte ihm gerade zugezwinkert. Frohe Weihnachten!
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